NEWSID: 2428
Datum: 30.03.2025 - 06:15 Uhr | Schleswig-Holstein

Wonhaus steht plötzlich in Flammen: Mann rettet sich mit Sprung aus Fenster

Zimmerbrand griff schnell um sich - Sohn rettet Vater aus brennendem Haus - Hydrantenleitung gebrochen - Stundenlanger Löscheinsatz

Wonhaus steht plötzlich in Flammen: Mann rettet sich mit Sprung aus Fenster: Zimmerbrand griff schnell um sich - Sohn rettet Vater aus brennendem Haus - Hydrantenleitung gebrochen - Stundenlanger Löscheinsatz

Datum: 30.03.2025 - 06:15 Uhr
Ort: Sieverstedt / Schleswig-Holstein / Kreis Schleswig-Flensburg

Der Brand eines Wohnhauses hat in Sieverstedt in der Nacht zum Sonntag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Die drei Bewohner konnten gerettet werden - einer von ihnen mit einem Sprung aus einem Fenster im ersten Stock.
Dramatische Szenen müssen sich in der Nacht zu Sonntag in einem Wohnhaus im Sieverstedter Ortsteil Stenderupau abgespielt haben, nachdem dort gegen 0.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen war.
Die Feuerwehr war zunächst nur wegen eines Zimmerbrandes zu dem Haus in der Straße Langstreng alarmiert worden. „Schon auf dem Weg zum Gerätehaus haben die Kameraden allerdings eine sehr starke Rauchentwicklung beobachtet“, schildert Einsatzleiter Frank Petersen die ersten Minuten nach dem Alarm. Daraufhin ließ er sofort die Alarmstufe erhöhen, sodass weitere Feuerwehren alarmiert wurden.
Beim Eintreffen am Brandort hatte sich das Feuer, das nach Petersens Angaben in einem Zimmer im Erdgeschoss ausbgebrochen sein soll, schon weit ausgebreitet. Mittlerweile war das gesamte Gebäude verqualmt.
Bei Ausbruch des Brandes sollen sich insgesamt drei Personen in dem Wohnhaus mit angebauter Werkstatt aufgehalten haben. „Für einen jungen Mann, der im Obergeschoss geschlafen hat, war der Fluchtweg durch das Treppenhaus durch den Brand abgeschnitten“, erklärte Frank Petersen. Kurzerhand sprang dieser aus einem Fenster in die Tiefe und rettete sich so vor den Flammen. Er erlitt leichte Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.
Parallel dazu handelte auch der Sohn des Hausbesitzers, der in direkter Nachbarschaft wohnt, geistesgegenwärtig. Er lief in das brennende Haus und rettete seinen Vater ins Freie. Beide Männer blieben bei der Rettungsaktion ebenso unverletzt wie eine Frau, die sich selbst aus dem Haus retten konnte.
Bei den sofort eingeleiteten Löschmaßnahmen stieß die Feuerwehr gleich auf mehrere Probleme. „Schon zu Beginn brach die Wasserleitung des einzigen Hydranten in direkter Nähe“, berichtet Einsatzleiter Frank Petersen. Zudem war das Dach des Hauses mit Blechplatten verkleidet, die das Herankommen an den Brandherd erschwerten. „Den Löschangriff im Inneren des Hauses mussten wir aufgrund zu hoher Gefahr für die Einsatzkräfte abbrechen“, schildert der Einsatzleiter ein weiteres Problem bei der Brandbekämpfung.
Mittlerweile hatte sich das Feuer vom Erdgeschoss des Hauses bis in das Dach ausgebreitet. Da die Hitze durch das Blechdach nicht entweichen konnte, zündete das Feuer schließlich durch und die Flammen schlugen meterhoch aus dem Wohnhaus.
Um den Löschwasserbedarf trotz der gebrochenen Wasserleitung decken zu können, wurden weitere Feuerwehren alarmiert. Sowohl mit den Tanklöschfahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehren Tarp und Handewitt als auch mit den beiden Löschfahrzeugen der Wehr aus Oeversee-Frörup wurde im Pendelverkehr Wasser aus einem Hydranten am Feuerwehr-Gerätehaus an die Brandstelle gebracht. Zudem wurde mit zwei Pumpen Wasser aus der Bollingstedter Au in der Nähe des Brandortes gefördert.
Während der Löscharbeiten waren auch mehrfach Detonationen in dem Haus zu hören. „Der Besitzer hat uns gegenüber angegeben, dass sich im Gebäude ein Waffenschrank mit Platzpatronen befindet“, so Einsatzleiter Frank Petersen. Dieser hielt der Hitze offenbar nicht stand, sodass die Munition detonierte.
Weitere Gefahrenquellen für die rund 80 Einsatzkräfte der acht eingesetzten Freiwilligen Feuerwehren aus den Ämtern Oeversee, Handewitt und Südangeln in Form von Gas- und Acetylenflaschen konnten noch rechtzeitig aus der Werkstatt geborgen werden.
Um den Brand von oben bekämpfen zu können, wurde auch eine Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Schleswig angefordert. Durch deren Einsatz konnte ein weiteres Übergreifen der Flammen auf das Werkstattgebäude mit einem massiven Löschwassereinsatz verhindert werden.
Das Wohnhaus wurde aber trotz des umfassenden Einsatzes der Feuerwehr bei dem Brand vollständig zerstört. Es brannte nahezu komplett aus.
Um an die Brandherde unter dem teilweise eingestürzten Dach zu gelangen, wurde am Morgen ein Bagger eines Bauunternehmens angefordert. Mit dessen Hilfe sollen Teile der Dachkonstruktion entfernt werden, um die Löscharbeiten zu erleichtern.
Frank Petersen rechnet für einen Teil der Einsatzkräfte noch mit einer langen Einsatzdauer. „Die eigentlichen Löscharbeiten werden sich voraussichtlich bis zum Vormittag hinziehen und danach wird eine Brandwache noch für einige Stunden vor Ort bleiben, um Glutnester abzulöschen“, kündigte er an.
Warum der Brand in dem Wohnhaus direkt neben der Schleswiger Straße an der Nebenstrecke in Richtung Schleswig ausgebrochen ist blieb zunächst unklar. Die Kriminalpolizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf und befragte Zeugen. Durch die Ermittlungen soll auch die Höhe des Sachschadens festgestellt werden.
Für den Großeinsatz der Feuerwehr wurde die Schleswiger Straße voll gesperrt. Diese Sperrung dürfte auch bis zum Abschluss der Löscharbeiten am Sonntagmittag bestehen bleiben.

© nordpresse.de / Sebastian Iwersen
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